Wer bist du und wo kommst du her?
Ich wurde 1961 in Bielefeld (!) geboren, ging in Nordhessen zur Schule und studierte dann in Göttingen und Istanbul Volkswirtschaft. Es folgte eine „Umschulung“ zum Organisationsprogrammierer. Beruflich war und bin ich in Beratungs- und Softwarehäusern tätig und befasse mich mit der Unterstützung von Konzernen bei der Erstellung konsolidierter Abschlüsse mittels spezieller Software.
Was machst du, wenn du nicht gerade Politik machst?
Zunächst einmal bin ja beruflich tätig…. Und wenn ich hier zu Hause bin, genieße ich Hörbücher und meinen Minigarten mit den Fischen und Vögeln und allem, was da sonst noch wohnt. Ansonsten bin ich recht häufig auf Bali zum Tauchen.
Was hat dich motiviert, in die Politik zu gehen?
Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass wir etwas ändern müssen, wenn wir bewahren oder gar verbessern wollen, was uns wichtig ist.
Entscheidungsprozesse beispielsweise müssen nicht immer so laufen, wie wir es seit Jahrzehnten gewohnt sind – wenn wir wollen, dass sich möglichst viele Menschen als relevanter Teil der Gemeinschaft begreifen, dann sollten wir überlegen, wie wir fundierte Entscheidungsprozesse zu einer Sache der jeweiligen Gemeinschaft machen können. Diese Prozesse können durchaus vielfältig sein und da sind unsere Phantasie und Offenheit gefragt.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Meinungsbildung, die weitestmöglich auf Fakten beruht. Transparente Entscheidungsfindungen, die die relevanten Fakten und Personengruppen berücksichtigt. Liberalität. Diskussionskultur, bei der die Diskussion nicht Selbstzweck ist, sondern zielgerichtet.
Wie würdest du deinen Politikstil beschreiben?
Offen, ergebnisorientiert.
Was war dein bisher größter Erfolg in der Politik?
Ich habe keine „Erfolge“ in der Politik zu verzeichnen.
Wie stehst du zu Digitalisierung und Technologie?
Ich denke, dass – wie schon in der Vergangenheit – die Frage, ob wir neue Technologien wollen, oder nicht, müßig ist. Es gibt machtvolle, neue Technologien und sie werden genutzt werden. Meines Erachtens bietet gerade die Digitalisierung incl. künstlicher Intelligenz enorme Chancen und dass sie auch Gefahren/Nachteile beinhalten, ist selbstverständlich. Also müssen wir sie so gut verstehen, wie möglich und die Chancen zu nutzen suchen.
Wichtig dabei ist, dass wir alle „mitnehmen“ – also beispielsweise den Menschen, die altersbedingt oder aus anderen Gründen kaum Zugang zu den sich eröffnenden Möglichkeiten neuer Technologien haben, nicht die „althergebrachten“ Methoden der Kommunikation und Transaktion entziehen. Und wir sollten zusehen dass wir jedem(!) Interessierten den Zugang zu den neuen Möglichkeiten so einfach, wie möglich machen.
Selbstverständlich müssen wir wachsam sein; negative Aspekte möglichst früh erkennen, benennen und zu vermeiden suchen. Stichworte sind da Sicherheit, Privatsphäre, Suchtgefahren,…
Was würdest du ändern, wenn du könntest?
Ich hätte gern weniger festgefahrene Prozesse, die einfach weitergelebt werden, weil sie „immer schon“ da waren. Mehr Akzeptanz, dass wir nicht alles kontrollieren und absichern können. Nur wenn wir flexibel sind, kürzere/bessere Wege suchen und sogar unsere Ziele immer mal wieder hinterfragen, gehen wir nicht nur schnell, sondern auch selbstbestimmt voran. Und dass wir nicht jeden neuen Trend bis zum Extrem hochsteigern und auf diese Weise immer wieder gesellschaftsspaltende Debatten generieren. Alles zuviel ist Gift.
Was sollen die Leute über dich wissen?
Ich bin relativ „harmonieliebend“ – für die klassische Politik, wie sie bei uns meist gelebt oder zumindest publizistisch verarbeitet wird, also vielleicht eher untypisch. Aber ich denke, dass man auch diesbezüglich individuelle Wege gehen kann.